Orgien-Mysterien-Theater, 1989

Dieser österreichische Künstler, mit großem Interesse für Philosophie und Psychologie, ist einer der Begründer des Wiener Aktionismus, der eng mit der Fluxus-Bewegung verbunden ist. Er kritisierte die westliche Kultur und ihr Konsumverhalten und suchte, inspiriert von alten Opferritualen, nach den Grenzen der Kunst.

Unter dem Namen „Orgien-Mysterien-Theater“ führte er blutige Happenings durch. Der literarisch interessierte Künstler befreite sich von der gesellschaftlichen Ordnung, um gleichsam zu den Urtrieben des Menschen zurückzukehren. Die Welt ist heuchlerisch, so dachte er, und wollte mit reißerischer Bildkunst alle möglichen Tabus durchbrechen. Hermann Nitsch brachte die künstlerische Läuterung durch „Wiedergeburt“ in einen Nachkriegskontext.